Der anhaltende Wirtschaftsabschwung in der Eurozone deutet darauf hin, dass die Region bis zum Jahresende in eine Rezession abstürzen könnte, berichtete Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf Ökonomen und Umfragen zur Aktivität des privaten Sektors.
Laut S&P Global schrumpfte der Einkaufsmanagerindex (PMI) in der Region im November weiter und fiel auf 47,1 Punkte, den sechsten Monatswert in Folge unter 50 – der Schwelle, die Schrumpfung von Wachstum trennt. Der gleiche Trend war sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor zu beobachten.
„Die Wirtschaft der Eurozone steckt im Schlamm fest“, sagte Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank, der Nachrichtenagentur. Dem Experten zufolge deutet alles auf „ein zweites Quartal in Folge mit schrumpfendem BIP“ hin, nach einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,1 % im Vorquartal, was einer technischen Rezession gleichkäme.
Besonders schlimm sei die Situation in den beiden größten Volkswirtschaften der Eurozone, Deutschland und Frankreich, sagte de la Rubia und stellte fest, dass beide „von erheblicher Schwäche betroffen“ seien. Während sich der Konjunkturrückgang in Deutschland im November etwas abschwächte und die Aktivitäten des Privatsektors langsamer schrumpften als im Vormonat, bleibt das Land „im Rezessionsgebiet“ und seine Wirtschaft könnte frühestens im nächsten Jahr wieder auf Wachstumskurs kommen, prognostizierte der Analyst.
Noch schlimmer war die Lage unterdessen in Frankreich, wo sich der PMI des Landes kaum veränderte und bei 44,5 lag. Sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor leiden unter der schwachen Nachfrage, während der Anstieg ungenutzter Geschäftskapazitäten den ersten Rückgang der Beschäftigung im privaten Sektor seit drei Jahren auslöste. Dies brachte die Wirtschaft des Landes „in eine Art Sackgasse“, so Norman Liebke, ein anderer Ökonom der Hamburg Commercial Bank.
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Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland blieb die Inflation weit über den Zielwerten und es sei unwahrscheinlich, dass sie weit genug zurückgehen werde, um ihre Volkswirtschaften kurzfristig nicht mehr zu belasten, sagte de la Rubia.
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