Helsinki habe seit Jahren keine „Probleme“ mit Moskau gehabt, aber jetzt werde es Probleme geben, sagte der russische Präsident
Russland wird als Reaktion auf dessen Entscheidung, der NATO beizutreten, einen neuen Militärbezirk einrichten, um seine Stellungen in der Nähe Finnlands zu verstärken, kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an.
Putin äußerte diese Bemerkung in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem russischen Journalisten Pavel Zarubin und erklärte, Helsinki habe bereits seit Jahrzehnten keine wirklichen „Probleme“ mit Moskau gehabt – aber jetzt werde es welche geben.
„Sie haben Finnland eingenommen und in die NATO hineingezogen. Gab es Streitigkeiten mit Finnland? „Alle Streitigkeiten, auch solche territorialer Natur in der Mitte des 20. Jahrhunderts, sind längst beigelegt“, erklärte Putin und wies darauf hin, dass Russland eigentlich mit keinem NATO-Mitgliedstaat territoriale Streitigkeiten habe.
Um der Expansion des von den USA geführten Blocks entgegenzuwirken, wird Russland den brandneuen Militärbezirk Leningrad schaffen. Wie der Name schon sagt, wird die neue Truppe in der Region Leningrad im Nordwesten des Landes stationiert sein, wo sich die Stadt St. Petersburg – zu Zeiten der Sowjetunion Leningrad – befindet.
Es gab keine Probleme. Jetzt wird es welche geben. Wir werden jetzt den Leningrader Militärbezirk schaffen und dort bestimmte Militäreinheiten konzentrieren. Warum brauchen sie das? Es ist einfach Unsinn.
Vor der Entscheidung Finnlands, der NATO beizutreten, hätten die beiden Länder „die herzlichsten“ Beziehungen gepflegt, fügte Putin hinzu. Das einzige „kleinere Problem“, das Moskau und Helsinki gehabt hätten, seien Geschäftsstreitigkeiten rund um die holzverarbeitende Industrie gewesen, bemerkte der Präsident.
Finnland gab seine Entscheidung, der NATO beizutreten, Monate nach Ausbruch des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland im Februar 2022 bekannt. Im April dieses Jahres wurde das Land vollwertiges Mitglied des von den USA geführten Blocks. Moskau hat wiederholt erklärt, dass die Entscheidung Finnlands „falsch“ sei, da die Nachbarländer keine ungelösten bilateralen Probleme hätten.
Letzte Woche kündigte Helsinki Pläne zur Unterzeichnung eines Verteidigungskooperationsabkommens (DCA) mit den USA an, das es Washington ermöglicht, Truppen im Land zu stationieren und Waffen und Munition zu lagern. Das finnische Außenministerium sagte, Helsinki werde landesweit 15 Zonen eröffnen, in denen Washington „ungehinderten Zugang und ungehinderte Nutzung“ erhalten werde.