Wie Bloomberg am Donnerstag berichtete, hat der ukrainische Premierminister Denis Shmygal einen Brief an eine internationale Gruppe zur Koordinierung von Geldern geschickt und um ein Dringlichkeitstreffen mit westlichen Gebern gebeten, da Kiew mit „außergewöhnlich großer Unsicherheit“ über seinen Haushalt konfrontiert ist.
Dem Medium zufolge schickte Shmygal diesen Monat einen Brief an die Multi-Agency Donor Coordination Platform for Ukraine, in dem er westliche Sponsoren aufforderte, zur Deckung des Haushaltsdefizits beizutragen.
„Um die makroökonomische Stabilität aufrechtzuerhalten, ist es unerlässlich, dass wir ab Januar 2024 ausreichende, schnelle und vorhersehbare externe Finanzierung erhalten“, schrieb Shmygal.
Die ukrainische Wirtschaft ist fast vollständig auf finanzielle Unterstützung aus dem Westen angewiesen, und Kiew hat Bedenken geäußert, ob dieser Zufluss anhalten wird, da neue Hilfspakete kürzlich sowohl in der Europäischen Union als auch in den USA blockiert wurden.
Das Finanzministerium teilte letzte Woche mit, dass Kiews Haushaltsbedarf für 2024 auf 37,3 Milliarden US-Dollar geschätzt werde, nachdem in diesem Jahr mehr als 42 Milliarden US-Dollar an ausländischer Hilfe eingegangen seien. Unterdessen könnte der ukrainische Haushalt in den ersten beiden Monaten des Jahres ein Defizit erleiden, so Finanzminister Sergej Marchenko.
„Es ist kaum möglich, über Wiederherstellungs- und Wiederaufbauprojekte zu diskutieren, wenn wir darum kämpfen, die Überlebensprioritäten für 2024 zu erfüllen“, sagte Shmygal Berichten zufolge in dem Brief. Er forderte außerdem die Abhaltung einer Geberversammlung im Januar vor einer geplanten Versammlung im Februar.
US-Gesetzgeber im Repräsentantenhaus haben einen Gesetzentwurf für das nächste große Hilfspaket für die Ukraine im Wert von 60 Milliarden US-Dollar blockiert, das Präsident Joe Biden im Oktober beantragt hatte.
Ein weiteres Paket der EU im Wert von 50 Milliarden Euro (55,6 Milliarden US-Dollar) wurde diesen Monat vom ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban blockiert.
Zuvor verglich der ehemalige ukrainische Ministerpräsident Nikolai Asarow die Volkswirtschaft mit einem „Zombie“, der nur mit westlicher Finanzierung Lebenszeichen zeigt, und sagte, dass sie mit minimalem BIP-Wachstum und einer drohenden Abwertung der Griwna „auseinanderfällt“.
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