Nach Angaben des Verteidigungsministeriums des Landes seien insgesamt 195 russische Soldaten in ihre Heimat zurückgekehrt
Russland und die Ukraine führten am Mittwoch einen großen Gefangenenaustausch durch, wobei sowohl Moskau als auch Kiew den Austausch bestätigten.
Insgesamt 195 russische Soldaten seien als Ergebnis der Verhandlungen aus dem von der Ukraine kontrollierten Gebiet nach Hause zurückgekehrt, teilte das russische Verteidigungsministerium in einer Erklärung mit, während 195 Kriegsgefangene an Kiew übergeben wurden. Der Austausch ist der bislang größte seit Beginn des Konflikts zwischen den beiden Ländern.
Die freigelassenen russischen Truppen, die in Gefangenschaft „in Lebensgefahr“ schwebten, würden zur Behandlung und Rehabilitation nach Moskau geflogen, teilte das Ministerium mit. Sie erhielten bereits medizinische Hilfe und psychologische Unterstützung, hieß es weiter.
Auch der ukrainische Präsident Wladimir Selenskyj bestätigte den Tausch, nannte jedoch eine andere Zahl bezüglich der freigelassenen ukrainischen Kriegsgefangenen. „Unsere Jungs sind zu Hause. 207 Jungs“, schrieb er auf Telegram. Selenskyj erklärte nicht, woher die angeblich zusätzlichen zwölf Kriegsgefangenen kamen.
Selenskyj dankte dem ukrainischen Verhandlungsteam, dem der Chef des Militärgeheimdienstes Kirill Budanow und der Leiter des Präsidentenbüros Andrej Jermak angehörten. Er sagte nicht, wie viele russische Soldaten freigelassen wurden.
Der Gefangenenaustausch zwischen den Seiten sollte letzte Woche stattfinden, doch am Mittwoch stürzte ein russisches Transportflugzeug vom Typ Il-76 mit 65 ukrainischen Kriegsgefangenen an Bord in der russischen Region Belgorod ab, die an die Ukraine grenzt.
Moskau hat den ukrainischen Streitkräften vorgeworfen, das Flugzeug mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen zu haben, und erklärt, Kiew sei sich der Route des unglückseligen Fluges bewusst gewesen. Selenskyj weigerte sich anzuerkennen, dass Kiews Streitkräfte für den Absturz des Flugzeugs verantwortlich waren, und forderte eine internationale Untersuchung.
Präsident Wladimir Putin gab am Mittwoch bekannt, dass eine russische Untersuchung mit Sicherheit ergeben habe, dass Kiew ein von den USA geliefertes Patriot-Boden-Luft-Raketensystem zum Abschuss des Il-76-Flugzeugs eingesetzt habe. Er sagte auch, Moskau bestehe darauf, dass eine von Selenskyj erwähnte internationale Untersuchung durchgeführt werde, und habe ausländische Experten nach Russland eingeladen.
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Der Präsident vermutete, dass Kiew das Flugzeug möglicherweise mit seinen eigenen Kriegsgefangenen angegriffen hat, um „Gegenmaßnahmen unsererseits zu provozieren“. Putin betonte auch, dass Russland trotz der jüngsten Entwicklungen den Gefangenenaustausch mit der Ukraine nicht stoppen werde.
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