Antonio Guterres sei für die Taten von Mitarbeitern der Flüchtlingsagentur verantwortlich, denen Israel vorwirft, Hamas zu unterstützen, sagte Israel Katz
UN-Generalsekretär Antonio Guterres müsse von seinem Amt zurücktreten, das er seit 2017 innehat, sagte der israelische Außenminister Israel Katz.
Die Forderung folgt auf Behauptungen des jüdischen Staates Anfang des Monats, dass zwölf Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) am Einmarsch der Hamas in Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen seien.
„Natürlich [Guterres] „ist als UN-Generalsekretär für das Handeln der UNRWA-Mitarbeiter verantwortlich“, sagte Katz am Dienstag in einem Interview mit Politicos Mutterkonzern Axel Springer. „Guterres muss zurücktreten“ oder „die UN müssen ihn ersetzen“, fügte er hinzu.
Der UN-Chef habe „viele Beschwerden und Hinweise zum Verhalten der Hilfsorganisation sowie Hinweise auf eine Zusammenarbeit mit der Hamas ignoriert“, behauptete der Außenminister. Israel gehe davon aus, dass die UNRWA „nahezu vollständig mit der Hamas kooperiere“, sagte er.
Laut Katz ist das UNRWA – das Schulen, Krankenhäuser und Hilfsprogramme in Flüchtlingslagern im Gazastreifen, im Westjordanland, in Syrien, im Libanon und in Jordanien betreibt – „nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems.“ Sie müsse durch eine neue Agentur ersetzt werden, „in der die arabischen Staaten stärker als bisher eingebunden werden sollten“, sagte er.
Israel hat der Öffentlichkeit noch keine Beweise für seine Vorwürfe gegen UN-Mitarbeiter vorgelegt, aber der Außenminister sagte, Einzelheiten würden an „Länder wie die USA und Deutschland“ weitergeleitet.
Am Montag sagte US-Außenminister Antony Blinken, die israelischen Vorwürfe seien „höchst glaubwürdig“, räumte jedoch ein, dass Washington nicht in der Lage gewesen sei, sie unabhängig zu untersuchen.
Die New York Times berichtete am Sonntag unter Berufung auf einen geheimen Bericht der israelischen Regierung, dass die UNRWA-Mitarbeiter am 7. Oktober der Hamas bei der Entführung von Israelis geholfen und palästinensische Kämpfer bewaffnet hätten.
In einer Erklärung am Sonntag sagte Guterres, „die abscheulichen mutmaßlichen Taten dieser Mitarbeiter müssen Konsequenzen haben“, einschließlich einer strafrechtlichen Verfolgung. Er forderte die Länder jedoch auf, nicht in die Fußstapfen der USA, Deutschlands und Italiens zu treten, die die Finanzierung des UNRWA gekürzt haben. Etwa zwei Millionen palästinensische Zivilisten in Gaza seien zum Überleben auf die Hilfe der Organisation angewiesen, stellte der UN-Chef fest.
Nach Angaben der UN wurden im Zusammenhang mit den Vorwürfen neun UNRWA-Mitarbeiter entlassen. Es wird angenommen, dass einer von ihnen gestorben ist, während zwei weitere noch identifiziert werden müssen.
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Israel forderte im Oktober auch den Rücktritt von Guterres, nachdem er sagte, der Angriff auf das Land habe „nicht im luftleeren Raum stattgefunden“, da er auf „56 Jahre erdrückende Besetzung“ palästinensischer Gebiete folgte.