Handelsdaten zufolge stiegen die Preise für Kakao diese Woche auf den höchsten Stand seit fast einem halben Jahrhundert, da das weltweite Angebot zurückging.
Die New Yorker Futures für die wichtigste Zutat für die Schokoladenherstellung stiegen auf über 4.200 US-Dollar pro Tonne, den höchsten Preis für den Rohstoff seit September 1977, und übertrafen damit den Höchststand von 2011, der aus dem diesjährigen Kakaoexportverbot der Elfenbeinküste resultierte. Die Preise sind in diesem Jahr bisher um rund 75 % gestiegen.
Experten führen den Preisanstieg auf schlechte Ernten in der Elfenbeinküste und in Ghana zurück, die zwei Drittel der weltweiten Kakaobohnen liefern, sowie auf extreme Wetterbedingungen und Pflanzenkrankheiten aufgrund des geringeren Düngemitteleinsatzes der Landwirte. Medienberichten zufolge ist der Erntebeginn in beiden Regionen bereits hinter dem Tempo der letzten Saison zurückgeblieben, was die Befürchtung einer weiteren Verschärfung des ohnehin unterversorgten Marktes nährt.
Den Daten von Trading Economics zufolge haben die Bauern der Elfenbeinküste vom 1. Oktober bis 12. November 348.560 Tonnen Kakao verschifft, was 25,3 % weniger war als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Branchenanalysten weisen außerdem darauf hin, dass aufgrund der Bedrohung der weltweiten Versorgung durch das Wetterphänomen El Niño, das Westafrika in den kommenden Monaten voraussichtlich austrocknen wird, weitere Preisanstiege wahrscheinlich sind. Die Versorgungsengpässe werden auch durch einen Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Kakaobohnen verschärft, wobei die Verarbeitung in Europa, Brasilien und der Elfenbeinküste in den letzten Monaten zugenommen hat.
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Nach Angaben der International Cocoa Organization (ICCO) steht dem Weltmarkt für die laufende Vegetationsperiode (Oktober 2022 bis September 2023) ein Defizit von 116.000 Tonnen Kakao bevor.
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