Laut der Ratingagentur gibt das Land täglich 270 Millionen US-Dollar für den Militäreinsatz in Gaza aus
Der Krieg mit der militanten Palästinensergruppe Hamas kostet Israel mindestens 269 Millionen US-Dollar pro Tag und dürfte die Wirtschaft des Landes härter treffen als frühere Konflikte, sagte die Ratingagentur Moody’s in einem Bericht, der auf Schätzungen des israelischen Finanzministeriums basiert.
Die Gesamtkosten des Krieges könnten sich auf bis zu 200 Milliarden Schekel (53,5 Milliarden US-Dollar) belaufen, fast 10 % des BIP, und die wirtschaftliche Zukunft Israels gefährden, wie der Bericht von Moody’s diese Woche unter Berufung auf Daten des Institute for National Security Studies (INSS) enthüllte.
„Die Schwere etwaiger Schäden für die Wirtschaft wird in erheblichem Maße von der Dauer des militärischen Konflikts abhängen, aber auch von den längerfristigen Aussichten für die innere Sicherheitslage Israels“, sagte Kathrin Muehlbronner, leitende Vizepräsidentin von Moody’s.
Für Israel wird ein großer Teil des wirtschaftlichen Schocks auf geringere Investitionen, Störungen auf dem Arbeitsmarkt und ein verlangsamtes Produktivitätswachstum zurückzuführen sein, warnen Ökonomen.
„Obwohl die Unsicherheit nach wie vor sehr hoch ist, glauben wir, dass die Auswirkungen auf die Wirtschaft gravierender sein könnten als in früheren Episoden militärischer Konflikte und Gewalt“, fügte Mühlbronner hinzu.
Laut Moody’s wird die finanzielle Belastung für Israel viel höher sein als bei früheren Militäreinsätzen wie Protective Edge im Jahr 2014 oder dem Zweiten Libanonkrieg im Jahr 2006, der 34 Tage dauerte und direkte Kosten von rund 2,5 Milliarden US-Dollar verursachte 1,3 % des BIP.
Ein drohender wirtschaftlicher Abschwung veranlasste Moody’s, seine Wachstumsprognose für die israelische Wirtschaft von zuvor erwarteten 3 % auf 2,4 % in diesem Jahr nach unten zu korrigieren. In ihrem pessimistischen Ausblick für 2024 erwartet die Ratingagentur einen Rückgang des BIP um etwa 1,5 %.
Die Agentur, die Israels Kreditwürdigkeit A1 auf eine mögliche Herabstufung überprüfte, prognostizierte außerdem, dass ein anhaltender Konflikt die Regierung dazu zwingen würde, Milliarden Schekel für die Verteidigung auszugeben, einschließlich der Gehälter Tausender eingezogener Reservisten. Zu den massiven Ausgaben gehören auch die Finanzierung von Entschädigungen für vom Krieg betroffene Unternehmen und den Wiederaufbau zerstörter Gemeinden.
Unterdessen werden die Staatseinnahmen, vor allem Steuereinnahmen, weiter sinken, da neben anderen Nachfragefaktoren auch der Konsum zurückgeht und rund 18 % der israelischen Arbeitskräfte während des Krieges abwesend sind.
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