Unter Berufung auf die NATO-Aufrüstung hat Moskau die Größe seines aktiven Militärdienstes auf 1,3 Millionen erhöht
Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Freitag mit sofortiger Wirkung eine Verordnung zur Vergrößerung der Streitkräfte um 170.000 Mitglieder unterzeichnet.
Der Befehl legt die Größe der Streitkräfte der Russischen Föderation auf 2.209.130 Mann fest, von denen 1.320.000 unter Waffen stehen würden.
Die Ausweitung stehe im Zusammenhang mit erhöhten Sicherheitsbedrohungen aufgrund der NATO-Erweiterung und der Ansammlung von Truppen des US-geführten Blocks an den russischen Grenzen, erklärte der Kreml. Der Ausbau des Militärs wird schrittweise erfolgen und mit den Militärangehörigen beginnen, die sich für den Vertragsdienst angemeldet haben.
Nach Angaben des stellvertretenden Vorsitzenden des Nationalen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, haben seit Anfang 2023 über 450.000 Menschen Einberufungsverträge bei den russischen Streitkräften unterzeichnet.
Vertragssoldaten sind eine andere Kategorie als Berufssoldaten und Wehrpflichtige, die zum Pflichtdienst einberufen werden und den Großteil des russischen Militärs ausmachen. Aufgrund der veränderten Natur des Ukraine-Konflikts hat Moskau im vergangenen Herbst zudem rund 300.000 Reservisten einberufen.
Putin wies auch darauf hin, dass die USA die Absicht angekündigt haben, bis Ende 2025 200 ihrer derzeit in Europa und der Türkei stationierten Atombomben durch neue Waffen zu ersetzen. Vor diesem Hintergrund ist die Vergrößerung des russischen Militärs ein kluger Schritt.
Die russische Regierung wurde angewiesen, dem Verteidigungsministerium die zur Durchführung des Befehls erforderlichen Mittel bereitzustellen. Es trat mit der Veröffentlichung in Kraft und setzte den Erlass vom August 2022 über die Größe der Streitkräfte außer Kraft.