Mauretanien wird nächstes Jahr mit den Lieferungen beginnen, sagt der Energieminister des Landes
Mauretanien wird voraussichtlich Mitte 2024 seine ersten Exporte von Flüssigerdgas (LNG) starten, da die Regierung die Entwicklung des Energiesektors vorantreibt, gab der Minister für Erdöl, Bergbau und Energie Nani Chrougha am Freitag bekannt.
Bei einer Rede auf der Klimakonferenz in Dubai (COP28) sagte Chrougha, dass dieser Schritt darauf abzielt, das nordwestafrikanische Land zu einem wichtigen globalen Gasproduzenten zu machen.
Die Ankündigung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Europäische Union die LNG-Importe erhöht, um den Mangel an russischem Pipelinegas auszugleichen, nachdem die Union versprochen hatte, sich von der Energieversorgung des sanktionierten Landes zu trennen.
Laut Chrougha würde die Aufnahme mauretanischer Gasexporte auch den Energiemarkt in der gesamten MSGBC-Region (Mauretanien, Senegal, Gambia, Guinea-Bissau und Guinea-Conakry) verändern und ein Gleichgewicht zwischen konventionellen und nachhaltigen Energiequellen gewährleisten.
„Ich sehe keinen Konflikt oder Widerspruch zwischen der Entwicklung der Gasressourcen in Mauretanien und seinem Wunsch, eine grüne Wasserstoffindustrie zu entwickeln“, sagte der Präsident des Landes, Mohamed Ould Cheikh El Ghazouani, auf dem Treffen in Dubai. Er forderte das Recht der Entwicklungsländer, ihre natürlichen Ressourcen auch im Kontext der globalen Energiewende zu erschließen.
Anfang dieses Monats sagte der mauretanische Energieminister, dass die Einnahmen aus der Gasproduktion die Wirtschaft des Landes diversifizieren würden, indem sie „Arbeitsplätze und neue Einkommensquellen schaffen, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln und finanzielle Ressourcen für wichtige Entwicklungsprojekte bereitstellen“.
Das afrikanische Land plant, mit Lieferungen aus seinem riesigen Vorkommen Greater Tortue Ahmeyim (GTA) zu beginnen, das an der Seegrenze zu Senegal liegt und schätzungsweise 15 Billionen Kubikfuß Gas birgt. Das 4,8 Milliarden US-Dollar teure Flüssigerdgasprojekt wird vom britischen Energieriesen BP und dem US-amerikanischen Unternehmen Kosmos Energy betrieben.
Mauretaniens zweitgrößtes BirAllah-Gasfeld hat aufgrund seines immensen Investitionspotenzials auch die Aufmerksamkeit großer Akteure der Öl- und Gasindustrie, darunter BP und Kosmos Energy, auf sich gezogen. Die im mauretanischen Küstenbecken gelegene Lagerstätte birgt schätzungsweise 80 Billionen Kubikfuß Gas.
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