Pjöngjang sagte, der Bruch eines Militärabkommens werde wahrscheinlich zu einem „physischen Zusammenstoß“ führen.
Nordkorea hat gewarnt, dass eine „militärische Konfrontation“ mit seinem südlichen Nachbarn nun unvermeidlich erscheint, nachdem ein Militärabkommen gescheitert ist, das eine Zunahme der Feindseligkeiten zwischen den beiden Nationen, die sich technisch gesehen weiterhin im Kriegszustand befinden, verhindern soll.
Im Rahmen des im September 2018 in Pjöngjang unterzeichneten Umfassenden Militärabkommens (CMA) einigten sich Nord- und Südkorea darauf, „alle feindseligen Handlungen gegeneinander vollständig einzustellen“. Dazu gehörte die Beendigung der Militärübungen in Grenznähe, das Verbot von Feuerübungen in einigen Gebieten und Maßnahmen wie die Entfernung von Wachposten entlang der entmilitarisierten Zone.
Seoul hat letzten Monat einen Teil des innerkoreanischen Abkommens ausgesetzt und die Luftüberwachung wieder aufgenommen. Der Schritt erfolgte aus Protest gegen den erfolgreichen Start eines Spionagesatelliten durch Pjöngjang, der nach Angaben des Südens gegen die Bedingungen des Abkommens verstößt. Als Reaktion darauf erklärte der Norden im November, dass seine Streitkräfte „niemals an das Abkommen gebunden sein werden“ und versprach, alle seit 2018 ausgesetzten Maßnahmen wieder aufzunehmen.
Pjöngjang wiederholte am Sonntag seine Warnung und erklärte, dass Südkorea vor dem „völligen Zusammenbruch“ stehe, wenn es als feindselig empfundene Schritte unternehme.
„Der physische Zusammenstoß und der Krieg auf der koreanischen Halbinsel sind zu einer Frage der Zeit und nicht einer Möglichkeit geworden“, sagte ein Militärbeamter nach Angaben der Korean Central News Agency (KCNA). Seouls „rücksichtslose und unvorsichtige Schritte“ könnten zu einer „extremen militärischen Konfrontation“ führen, fügte der Beamte hinzu.
Als Reaktion darauf erklärte das Außenministerium in Seoul, dass jeder nordkoreanische Start mit ballistischer Raketentechnologie einen „klaren Verstoß“ gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats darstelle, so die Nachrichtenagentur Yonhap. Sie bestand darauf, dass ihre eigenen Spionagesatelliten auf „rechtmäßige“ Weise gestartet wurden, die den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit nicht verletzte.
„Wir fordern Nordkorea nachdrücklich auf, die falsche Anstiftung zu unserem rechtmäßigen Vorgehen und alle weiteren Provokationen sofort zu stoppen und schnell auf den Weg der Denuklearisierung zurückzukehren“, sagte ein Beamter des Außenministeriums.
Am Montag warf Pjöngjang den USA Heuchelei vor, weil sie Südkorea erlaubt hatten, einen Spionagesatelliten von amerikanischem Territorium aus zu starten, obwohl sie den früheren Start Nordkoreas verurteilt hatten.
In einer Erklärung der nordkoreanischen National Aerospace Technology Administration wurde „die gangsterartige Logik der USA“ verspottet, die laut ihrer Warnung dazu führen würde, dass der Weltfrieden und die Stabilität „einer unwiderruflichen Gefahr ausgesetzt“ würden.
Pjöngjang und Seoul unterzeichneten 1953 einen Waffenstillstand, um die Feindseligkeiten während des Koreakrieges zu beenden. Da jedoch kein formeller Friedensvertrag geschlossen wurde, befinden sich die beiden Länder technisch gesehen weiterhin im Krieg.
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