Die Methode könnte genutzt werden, um einen Rückgang der Aufmerksamkeit von Piloten und Fahrern zu verhindern, sagte ein Forscher
Russische Wissenschaftler haben eine Methode entwickelt, um menschliche Reaktionen zu beschleunigen, indem sie Bereiche des Gehirns stimulieren, in denen Bilder erzeugt und wahrgenommen werden. Zu den Vorteilen gehört, dass die Methode Menschen dabei helfen könnte, sich von Hirnverletzungen zu erholen und die Konzentration von Fahrern und Piloten zu verbessern, sagte ein Forscher gegenüber der Zeitung „Moskovsky Komsomolets“ (MK).
Das Projekt wurde gemeinsam von Teams der NI Lobatschewski-Staatsuniversität Nischni Nowgorod (UNN) und der Immanuel Kant Baltic Federal University (IKBFU) in der westrussischen Exklave Kaliningrad entwickelt. Die Ergebnisse wurden Anfang des Jahres in der Fachzeitschrift Sensors veröffentlicht.
Die Methode der nicht-invasiven transkraniellen Magnetstimulation wird zur Rehabilitation nach Schlaganfällen, Enzephalitis und Zerebralparese sowie bei der Behandlung klinischer Depressionen eingesetzt. Das Verfahren wird durchgeführt, indem ein Gerät am Kopf des Patienten angebracht wird, das ein sich änderndes Magnetfeld erzeugt, das neuronale Netzwerke in bestimmten Teilen des Gehirns aktiviert.
Die Wissenschaftler führten auch eine transkranielle Magnetstimulation bei gesunden Menschen durch, darunter auch bei Sportlern, sagte UNN-Neurotechnologieprofessorin Susanna Gordleyeva am Dienstag gegenüber MK.
Bei 60 Freiwilligen, die an dem Experiment teilnahmen, wurde der dorsolaterale präfrontale Kortex stimuliert. Dieser Bereich des Gehirns werde normalerweise aktiviert, wenn eine Person bestimmte Bewegungen plant, erklärte Gordleyeva.
Nach einer zehnminütigen Exposition stellten die Wissenschaftler „eine Beschleunigung bei der Erzeugung der relevanten Befehle im Gehirn sowie bei den darauf folgenden motorischen Aktionen fest“, fügte sie hinzu.
„Es stellte sich heraus, dass eine solche Stimulation bei gesunden Menschen die Koordination und Reaktion verbessert … für einen Zeitraum von eineinhalb bis zwei Stunden“, sagte Gordleyeva.
Nach Angaben des Wissenschaftlers hat sich die Methode bei Männern und Frauen gleichermaßen als wirksam erwiesen. Sie fügte hinzu, dass der Durchbruch praktische Vorteile habe und beispielsweise zur Erhöhung der Verkehrssicherheit genutzt werden könne.
„Wir entwickeln eine neuronale Schnittstelle, die die Vorhersage eines Fokusabfalls bei Bedienern komplexer Systeme wie Fahrern und Piloten ermöglicht und die Aktivität ihres Gehirns über kurze Impulse stimuliert“, erklärte Gordleyeva.
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