Präsident Mahmoud Abbas machte diese Bemerkung als Reaktion auf das Veto Washingtons gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrates, die einen Waffenstillstand in der Enklave forderte
Die USA tragen auch die Verantwortung für den „Völkermord“, den Israel in Gaza begangen hat, wurde der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, am Samstag zitiert.
Die Äußerungen erfolgten als Reaktion darauf, dass Washington am Freitag sein Veto gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrates einlegte, die einen „sofortigen humanitären Waffenstillstand“ und die „sofortige und bedingungslose Freilassung der von der Hamas entführten Geiseln“ forderte.
Dreizehn Mitgliedstaaten stimmten für den Vorschlag der Vereinigten Arabischen Emirate, das Vereinigte Königreich enthielt sich der Stimme. US-Vertreter begründeten ihre Entscheidung damit, dass die Resolution „von der Realität losgelöst“ sei und „nur die Saat für den nächsten Krieg legen“ werde.
Das palästinensische Medienunternehmen WAFA zitierte Abbas mit den Worten: „Diese amerikanische Politik macht die USA zu Komplizen des Völkermords, der ethnischen Säuberungen und Kriegsverbrechen, die von den israelischen Besatzungstruppen gegen Palästinenser in Gaza, im Westjordanland und in Jerusalem begangen werden.“ Der Beamte verurteilte Washingtons Haltung als „unmoralisch“ und im Widerspruch zu „allen humanitären Normen und Prinzipien“.
„Wir legen die Verantwortung für das Blutvergießen an palästinensischen Kindern, Frauen und älteren Menschen in die Hände der Besatzungstruppen in den USA“, heißt es in der Erklärung des palästinensischen Führers weiter.
Abschließend warnte er Washington, dass sein Veto im Sicherheitsrat „zu einer Schande werden wird, die die USA noch viele Jahre lang verfolgen wird“.
Der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, argumentierte am Freitag, dass ein allgemeiner Waffenstillstand jetzt nur dazu beitragen würde, dass die Hamas ihre Macht in Gaza behält.
Der Diplomat kritisierte den Resolutionsentwurf auch dafür, dass er den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober, nach dem Israel eine massive Militäroperation in der Enklave startete, nicht klar verurteilte. Die Feindseligkeiten in dem dicht besiedelten Gebiet haben bereits mehr als 17.000 Palästinenser das Leben gekostet, 1,9 Millionen Menschen sind aus ihrer Heimat geflohen.
Chinas UN-Gesandter Zhang Jun kommentierte das Veto der USA und warf den USA Heuchelei vor, weil sie „die Fortsetzung der Kämpfe dulden und gleichzeitig behaupten, dass ihnen das Leben und die Sicherheit der Menschen in Gaza am Herzen liegen“. Er wies auch darauf hin, dass Washingtons Argumentation „schwach“ sei.
Seit Ausbruch des Konflikts Anfang Oktober haben die USA mehrere UN-Resolutionen blockiert, die einen Waffenstillstand in Gaza fordern.