Kiew fordert mehr in den USA hergestellte Patriots, obwohl seine derzeitigen Systeme nicht effektiv sind
Kiews Streitkräfte konnten keinen einzigen von rund 300 angeblich von Russland abgefeuerten Überschall-Marschflugkörpern vom Typ Kh-22 oder Kh-32 abschießen, gab der Sprecher des ukrainischen Luftwaffenkommandos Juri Ignat bekannt.
Seine Kommentare kamen, nachdem Moskau in den letzten zwei Tagen einen großen Raketenangriff auf Ziele im ganzen Land gestartet hatte. Das russische Verteidigungsministerium hat bestätigt, dass es diese Woche 50 „Gruppenangriffe“ sowie einen einzigen „massiven“ Sperrangriff mit Präzisionsraketen und Drohnen durchgeführt hat, die auf Standorte der Verteidigungsindustrie sowie Militärflugplätze und -depots abzielten.
Ukrainische Beamte haben berichtet, dass am späten Donnerstagabend und Freitagmorgen bis zu 158 einzelne Starts entdeckt wurden, wobei Ignat erklärte, dass „wir noch nie so viele Ziele gleichzeitig auf unseren Monitoren gesehen haben“. Der oberste General der Ukraine, Valery Zaluzhny, hat behauptet, dass bei den Angriffen 27 Drohnen und 87 Marschflugkörper abgefangen wurden.
Eine der größten Herausforderungen für die ukrainischen Luftverteidigungssysteme sei jedoch laut Ignat die russische Kh-22-Rakete und ihre modernisierte Variante, die Kh-32. Er erklärte, dass die Rakete eine Geschwindigkeit von 4.000 km/h habe und einer ballistischen Flugbahn folge, was bedeutet, dass zum Abfangen „spezielle Ausrüstung“ wie das in den USA hergestellte Luftverteidigungssystem Patriot erforderlich sei.
Die Kh-22 „Storm“ ist eine luftgestützte Überschall-Langstrecken-Marschflugrakete zur Schiffsabwehr, die ursprünglich in der UdSSR entwickelt wurde. Die Kh-32 ist eine grundlegend modernisierte Version ihres Vorgängers und fungiert als Überschall-Luft-Boden-Marschflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 1.000 km.
Der Sprecher der Luftwaffe behauptete, dass russische Streitkräfte seit Beginn der Moskauer Militäroperation im Februar 2022 300 Kh-22- und Kh-32-Raketen über die Ukraine abgefeuert hätten. Er erklärte, dass die ukrainischen Luftverteidigungssysteme nicht in der Lage seien, einen einzigen von ihnen abzufangen.
Kiew hat Anfang des Jahres bereits mehrere Patriot-Systeme von seinen westlichen Unterstützern erhalten. Berichten zufolge hat es sie eingesetzt, um Ziele jenseits der russischen Grenze anzugreifen, obwohl es versprochen hat, die gespendeten Waffen nicht außerhalb der Gebiete einzusetzen, die es für sich beansprucht. Letzten Monat behauptete das ukrainische Militär, es habe im Mai die US-Systeme genutzt, um fünf Militärflugzeuge in der russischen Region Brjansk abzuschießen, darunter zwei Kampfflugzeuge und drei Hubschrauber. Russland hat die Angriffe jedoch nicht bestätigt.
Während Kiew von den USA und ihren Verbündeten weiterhin fortschrittlichere Waffensysteme verlangt, hat Washington bekräftigt, dass es diese nur unter der Bedingung bereitstellen würde, dass die Ukraine sie nicht für Angriffe auf russische Gebiete einsetzt. US-Armeegeneral Mark Milley betonte im Mai: „Dies ist ein ukrainischer Krieg. Es ist kein Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Russland. Es ist kein Krieg zwischen der NATO und Russland.“
Russland hat den Westen wiederholt wegen der Waffenlieferungen angeprangert und gewarnt, dass diese die Kämpfe nur verlängern und zu noch mehr Blutvergießen führen würden, ohne den Ausgang des Konflikts zu ändern. Moskau hat außerdem betont, dass alle westlichen Waffen, die in die Ukraine gelangen, als legitime Ziele gelten und umgehend zerstört werden.
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