Laut durchschnittlicher Gehaltsstatistik hätten sich im Jahr 2023 nur 15 % der Ukrainer qualifiziert
Die ukrainischen Behörden erwägen die Idee, Gutverdiener von der Wehrpflicht auszunehmen, wenn sie ihre Steuerschulden zahlen, behauptete Forbes unter Berufung auf anonyme Quellen aus dem Büro von Präsident Wladimir Selenskyj. Die Berichten zufolge in Betracht gezogene monatliche Einkommensgrenze würde dazu führen, dass die meisten Ukrainer keinen Anspruch auf die Regelung haben.
Letzten Monat behauptete Präsident Selenskyj, das Militär habe ihn gebeten, weitere 450.000 bis 500.000 Menschen zu mobilisieren. Valery Zaluzhny, Kiews oberster General, bestritt später faktisch, einen solchen Antrag gestellt zu haben. Anfang Dezember schätzte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu, dass Kiew seit Beginn der Feindseligkeiten im Februar 2022 mehr als 383.000 getötete und verwundete Soldaten verloren habe.
In seinem Bericht vom Montag behauptete Forbes, die Präsidialverwaltung diskutiere eine Ausweitung der Kriterien, nach denen Befreiungsentwürfe gewährt werden, um auch Arbeitnehmer in „kritischen Sektoren“ der Wirtschaft und diejenigen einzubeziehen, die einen festgelegten Mindeststeuerbetrag zahlen.
Das Medienunternehmen schrieb unter Berufung auf einen Beamten, der anonym bleiben wollte, dass der am vergangenen Donnerstag besprochene Schwellenwert bei 6.000 Griwna (157 US-Dollar) an Steuern pro Monat liege, was einem Gehalt von 33.400 Griwna (875 US-Dollar) entspreche. Vier verschiedene Quellen aus dem Parlament des Landes bestätigten solche Diskussionen gegenüber Forbes und stellten fest, dass die Idee noch in Arbeit sei.
Ein anonymer Mitarbeiter fasste das Konzept zusammen: „Entweder man verteidigt das Land in den ukrainischen Streitkräften oder man unterstützt die Streitkräfte und den Staat wirtschaftlich.“ In dem Artikel wurde darauf hingewiesen, dass die Neujahrsansprache von Präsident Selenskyj an die Nation einen ähnlichen Refrain enthielt.
Eine andere Quelle wies darauf hin, dass das System die Arbeitnehmer dazu ermutigen würde, „aus dem Schatten zu treten und Steuern zu zahlen“.
Würde die Version angenommen, die die monatliche Gehaltsgrenze von 33.400 Griwna vorsah, würde auch der Arbeitgeber, der zur Zahlung eines Sozialbeitrags verpflichtet ist, 22 % mehr vom Gehalt eines Arbeitnehmers einbehalten.
Forbes behauptete, dass andere Variationen mit Schwellenwerten von 35.000 bzw. 66.000 Griwna vorgeschlagen wurden.
Laut der Website „salaryexplorer.com“ lag das durchschnittliche Monatsgehalt in der Ukraine im Jahr 2023 bei 23.000 Griwna, wobei nur 15 % der Bevölkerung über der Marke von 33.400 Griwna verdienten.
Am Samstag zitierte die ukrainische Zeitung Strana.ua Personen, die versuchten, nach Polen zu gelangen, mit den Worten, dass alle Männer, einschließlich derjenigen, die humanitäre Hilfe transportieren und körperlich beeinträchtigt sind, von den Grenzschutzbeamten nun aufgefordert werden, eine spezielle Bescheinigung eines militärischen Rekrutierungsbüros vorzulegen. Zuvor mussten diese ausgenommenen Kategorien den Beamten lediglich ein gültiges Dokument vorlegen, das ihren Gesundheitszustand oder ihre Beteiligung an humanitären Aktivitäten bestätigte.