Truppen aus Südkorea und den Vereinigten Staaten haben nahe der nordkoreanischen Grenze einwöchige Kampfübungen mit schweren Waffen und scharfer Munition abgehalten, wie Seoul bestätigte.
Südkorea sagte am Donnerstag, dass die Übungen durchgeführt wurden, um die militärische Bereitschaft der Verbündeten angesichts der zunehmenden Bedrohungen durch Nordkorea zu stärken. Pjöngjang bezeichnete unterdessen die jüngste militärische Zusammenarbeit zwischen Washington und Seoul als „rücksichtslose Kriegsmanöver“.
Die Übungen, an denen eine mechanisierte Infanteriebrigade der südkoreanischen Armee und das US-amerikanische Stryker Brigade Combat Team beteiligt waren, begannen am 29. Dezember in der Grenzstadt Pocheon, etwa 46 km (28,5 Meilen) nordöstlich von Seoul. Die Operationen seien am Donnerstag abgeschlossen, teilte die Armee Seouls mit.
An den Übungen, die präzisionsgelenkte Angriffe auf hypothetische Ziele simulierten, seien etwa 110 Waffensysteme aus Südkorea und den USA beteiligt gewesen, teilte die Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag mit. Dazu gehörten auch Operationen mit schwerer Panzerung, einschließlich integrierter Panzer-Luftverteidigungsfeuerungen.
Washington und Seoul haben ihre gemeinsamen Militärübungen in der Region im Laufe des vergangenen Jahres dramatisch ausgeweitet, als die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel wegen einer Reihe von Waffentests Pjöngjangs zunahmen. Nordkorea hat letztes Jahr eine fortschrittliche Interkontinentalrakete (ICBM) getestet, die laut Pjöngjang in der Lage sei, Ziele auf dem US-amerikanischen Festland sowie nähere regionale Rivalen zu treffen.
Nordkorea hat im vergangenen Jahr auch erfolgreich einen Spionagesatelliten gestartet, was direkt zur Aussetzung eines 2018 mit Südkorea unterzeichneten Militärabkommens führte, das darauf abzielte, die militärischen Spannungen zwischen den Nachbarn, die sich technisch gesehen weiterhin im Krieg befinden, zu verringern.
Washington hat auf die Waffentests des Nordens mit der Stationierung militärischer Mittel in der Region reagiert, darunter ein Atom-U-Boot, das letzten Monat in der südkoreanischen Hafenstadt Busan anlegte. Die USA haben auch Flugzeugträger und große Bomber in der Region stationiert.
Zum Abschluss einer Jahresabschlusssitzung der regierenden Arbeiterpartei am vergangenen Samstag versprach der nordkoreanische Führer Kim Jong-un, die nuklearen Fähigkeiten des Nordens auszubauen, um „den Süden zu befrieden“.
Kim fügte hinzu, dass die gemeinsamen Übungen Südkoreas und der USA „rücksichtslose Kriegsmanöver“ seien, die eine erhebliche Bedrohung für die regionale Sicherheit darstellten.
„Mit dem Instinkt der Konfrontation tief in ihren Knochen haben die Marionetten das neue Jahr erneut geprägt, indem sie die aggressive Entscheidung getroffen haben, die den Krieg anheizt“, sagte die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA Anfang dieser Woche. „2024 ist das Jahr mit dem höchsten Konfliktrisiko.“
Südkorea bestätigte am Mittwoch außerdem, dass es in den Gewässern vor seinem Osten, Westen und Süden scharfe Schießübungen und U-Boot-Abwehrübungen durchgeführt habe.