Bahnstreik bedroht deutsche Wirtschaft – Deutsche Bahn – RT Wirtschaftsnachrichten

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Am Dienstag begann eine vierte Arbeitsunterbrechung seit November, die voraussichtlich sechs Tage dauern wird

Deutsche Bahnarbeiter haben einen sechstägigen Streik begonnen, der laut Analysten die Wirtschaft des Landes bis zu einer Milliarde Euro kosten könnte.

Der von der GDL ausgerufene Streik begann am Dienstag und dauert bis Montag. Die Aktion hat landesweit den größten Teil des Personen- und Güterverkehrs auf der Schiene zum Erliegen gebracht. Von der Arbeitskampfmaßnahme sind sowohl der Fern- als auch der S-Bahn-Verkehr betroffen.

Hintergrund des Streiks ist ein anhaltender Streit zwischen der GDL und der Deutschen Bahn über Bezahlung und Arbeitszeiten. Die Gewerkschaft fordert eine Reduzierung der Arbeitszeit von 38 auf 35 pro Woche und eine Lohnerhöhung von 555 Euro pro Monat, zusätzlich zu einer Einmalzahlung von 3.000 Euro zum Ausgleich der Inflation. Der Streik ist der vierte der GDL seit November.

Während die Deutsche Bahn in ihrem jüngsten Angebot an die GDL mehrere Zugeständnisse gemacht hat, darunter Lohnerhöhungen von bis zu 13 % und die Möglichkeit, die Wochenarbeitszeit ab 2026 um eine Stunde zu verkürzen, bezeichnete die Gewerkschaft die Vorschläge als unzureichend.

Unterdessen kritisierte die Deutsche Bahn den neuen Streik. Unternehmenssprecherin Anja Broeker bezeichnete die Aktion als „Schlag gegen die deutsche Wirtschaft“, da das Unternehmen unter anderem Lieferungen für Kraftwerke, Raffinerien und andere Industrieunternehmen umschlage.

Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing kritisierte den Streik und sagte, die Gespräche zwischen der Gewerkschaft und der Deutschen Bahn seien „immer destruktiver“ geworden und Arbeitsniederlegungen würden die Probleme in den Lieferketten, die ohnehin schon durch die Schifffahrt unter Druck stehen, lediglich verschärfen Störungen im Roten Meer.

Nach Angaben der Deutschen Bahn kostet jeder Streiktag die deutsche Wirtschaft „einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“. Allerdings warnen Branchenexperten, dass die tatsächlichen Verluste noch viel höher ausfallen könnten. Michael Groemling vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln schätzt, dass der Arbeitsausfall bis zu 100 Millionen Euro pro Tag kosten könnte, im schlimmsten Fall sogar bis zu einer Milliarde Euro.

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