Die Vereinigten Staaten planen, zum ersten Mal seit 15 Jahren Atomwaffen in Großbritannien zu stationieren, berichtete The Telegraph am Freitag unter Berufung auf Pentagon-Dokumente.
Der Bericht erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen der NATO und Russland wegen des Ukraine-Konflikts und der Aufforderung einiger westlicher Politiker, sich auf einen möglichen bewaffneten Zusammenstoß mit Moskau vorzubereiten.
Die britische Zeitung zitierte Beschaffungsverträge für eine neue Anlage auf der Station der Royal Air Force in Lakenheath in Suffolk, die auf die Absicht Washingtons hindeuten, Atomwaffen auf die Basis zu bringen. RAF Lakenheath wird voraussichtlich B61-12-Bomben beherbergen, die dreimal stärker sind als die 1945 auf Hiroshima abgeworfenen, so der Telegraph. Die USA schickten letztes Jahr atomwaffenfähige Kampfflugzeuge vom Typ F-35 zum Stützpunkt.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte letztes Jahr, Moskau sei gezwungen, „kompensierende Gegenmaßnahmen“ zu ergreifen, wenn amerikanische Atomsprengköpfe nach Großbritannien zurückkehren würden. Russland wirft dem Westen vor, die Spannungen in Europa zu schüren, und hält die Osterweiterung der NATO für eine der Hauptursachen des Ukraine-Konflikts.
Hochrangige europäische Beamte, darunter der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius, haben von der Notwendigkeit gesprochen, sich auf einen möglichen Krieg mit Russland vorzubereiten. Letzte Woche forderte der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Admiral Rob Bauer, den Block auf, „im gesamten Spektrum bereiter“ für eine direkte Konfrontation zu sein.
Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes, Sergej Naryschkin, wies die Behauptungen, Moskau plane eine Offensive gegen die NATO, als „Informationskrieg“ zurück, der eine „hybride Aggression“ rechtfertigen solle.
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