Der staatliche russische Atomenergiekonzern Rosatom plant, in diesem Jahr den dritten Block im indischen Kernkraftwerk Kudankulam in Betrieb zu nehmen, gab der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Aleksey Likhachev, in einem Wochenendinterview mit dem Fernsehsender Rossiya-24 bekannt.
Kudankulam liegt im südlichen Bundesstaat Tamil Nadu und ist das größte Kernkraftwerk Indiens. Nach Fertigstellung wird die Anlage sechs in Russland entwickelte Kraftwerke umfassen. Die ersten beiden Blöcke sind bereits in Betrieb, die restlichen vier sollen bis 2027 fertiggestellt sein. Alle Blöcke werden eine Leistung von 1.000 MW haben, was einer Gesamtkapazität von 6.000 MW entspricht.
Tests an Schlüsselsystemen der dritten Einheit wurden im Oktober erfolgreich durchgeführt.
Das Kraftwerk Kudankulam ist ein langfristiges strategisches Projekt, dessen Umsetzung die beiden Länder bereits 1988 vor dem Zerfall der Sowjetunion vereinbart hatten. Der Bau begann im Jahr 2002 und die erste Einheit wurde 2013 in Betrieb genommen.
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Während des Interviews verriet Likhachev auch, dass das 2.400-MW-Kernkraftwerk Rooppur in Bangladesch, das erste des Landes, ebenfalls im Jahr 2024 in Betrieb gehen werde.
Russland baut derzeit auch mehr als 20 Atomkraftwerke in anderen Ländern, darunter in Ungarn, China, der Türkei und Ägypten.
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