Kultiges Berliner Kaufhaus meldet Insolvenz an – RT Business News

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Die KaDeWe Group, zu der das gleichnamige Einzelhandelsunternehmen in Berlin sowie zwei weitere gehobene Filialen in Hamburg und München gehören, hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt, gab das Unternehmen diese Woche bekannt.

Das Unternehmen sagte, dass die Filialen zwar betriebswirtschaftlich gesund seien, es jedoch aufgrund der exorbitanten Mietkosten „zu einer Umstrukturierung gezwungen“ sei, die „einen profitablen Betrieb unmöglich mache“.

Der Umsatz der Gruppe erreichte im Geschäftsjahr 2022–2023 728 Millionen Euro (786 Millionen US-Dollar), den höchsten in ihrer Geschichte und fast ein Viertel mehr als vor der Covid-19-Pandemie. Allerdings sind die Mieten in dieser Zeit um fast 37 % gestiegen.

„Das bedeutet, dass das Geschäft ‚vor der Miete‘ eindeutig profitabel ist – aber eindeutig nicht ‚nach der Miete‘ … Es steht außer Frage, dass der Konzern mit normalen Mieten eine starke Zukunft haben kann“, sagte Vorstandsvorsitzender Michael Peterseim wie zitiert von der Nachrichtenagentur der Deutschen Welle.

Die KaDeWe Group ist mehrheitlich im Besitz der thailändischen Central Group und zu 49,9 % im Besitz von Signa Retail, einem in Österreich ansässigen Immobilienimperium, das letztes Jahr selbst Insolvenz anmeldete und sich auf den „starken wirtschaftlichen Druck“ durch Zinserhöhungen in Europa berief. Signa ist außerdem Eigentümerin der Gebäude der KaDeWe Group und vermietet diese an die Kaufhäuser zurück. Nach Angaben der Central Group war es aufgrund der „unnachgiebigen Haltung des Vermieters“ nicht möglich, mit Signa eine Einigung über die Ladenmieten zu erzielen, berichtete Bloomberg unter Berufung auf die Erklärung des thailändischen Unternehmens. Es fügte jedoch hinzu, dass es „weiterhin bestrebt ist, das KaDeWe und seine anderen europäischen Luxusgeschäfte umfassend zu unterstützen“.

Das KaDeWe-Management sagte, dass das Geschäft zwar umstrukturiert werde, die Filialen jedoch weitergeführt würden. Bild berichtete jedoch am Freitag, dass ganze Bereiche des Kaufhauses in Berlin den Verkauf eingestellt und geschlossen hätten, wobei Schilder die Kunden darüber informierten, dass die Geschäfte aus technischen Gründen „vorübergehend“ geschlossen seien.

Das 116 Jahre alte Berliner KaDeWe oder Kaufhaus des Westens, was als „Kaufhaus des Westens“ übersetzt werden kann, ist ein Wahrzeichen der kommerziellen und architektonischen Landschaft der Stadt. Das Geschäft verfügt über mehr als 66.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und verkauft Marken wie Yves Saint Laurent, Prada, Boss, Lacoste, Chloé und Ralph Lauren. Es galt einst als das größte in Kontinentaleuropa und als eines der fünf größten Kaufhäuser der Welt.

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