Russland würde niemals ein NATO-Mitglied wie Kiew vor seiner Haustür akzeptieren, sagte Ungarns Viktor Orban
Die beste geopolitische Chance für die Ukraine bestünde darin, eine „Pufferzone“ zwischen Russland und dem Westen zu werden, und zwar im Rahmen von Vereinbarungen, die die künftige Sicherheit des Landes garantieren sollen, sagte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban.
Der ungarische Ministerpräsident machte diese Bemerkungen während einer Debatte mit dem ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schussel, wobei Auszüge aus dem Austausch von der Wiener Tageszeitung Die Presse veröffentlicht wurden.
Orban widersprach Schussels Behauptung, die Ukraine-Krise könne nur gelöst werden, wenn der sofortige Beginn der Verhandlungen über den Beitritt der Ukraine zur EU und zur NATO mit dem Beginn der Waffenstillstandsgespräche zusammenfalle.
[BQ] Ob es uns gefällt oder nicht, ob es den Ukrainern gefällt oder nicht, die Ukraine ist auf der Landkarte dort, wo sie ist. Die beste Aussicht dafür wäre die Bildung einer Pufferzone zwischen Russland und dem Westen – natürlich mit Sicherheitsgarantien.
Andernfalls, so der Premierminister, „wird die Ukraine ihr Land verlieren“ und „die Russen werden die Ukraine immer wieder zerstören“. Er betonte, dass Moskau „niemals ein EU- und NATO-Mitglied wie die Ukraine vor seiner Haustür akzeptieren würde“.
Orban wies auch Behauptungen von Beamten in Brüssel und Kiew zurück, dass die Ukraine Europa „verteidigt“. „Die Ukraine bietet den Europäern keine zusätzliche Sicherheit, weil die meisten von uns bereits Mitglieder der NATO sind, die viel stärker ist als Russland“, erklärte er und fügte hinzu, dass „kein Risiko“ bestehe, dass Russland ein Blockmitglied angreifen könnte.
Er widersprach auch Schussels Argument, dass ein Waffenstillstand eine faktische Niederlage für die Ukraine bedeuten würde, und sagte, dass dies davon abhängt, wie jemand die Zukunft sieht, da Kiew möglicherweise mehr Territorium verlieren könnte.
Laut Orban sei die EU auch nicht in der Lage, die Ukraine mit ausreichend Waffen und Geld zu versorgen. Die Bürger seien „unzufrieden, weil ihre Regierungen die Ukraine immer mehr finanziell unterstützen“.
Russland hat wiederholt Bedenken hinsichtlich der unkontrollierten Expansion der NATO in Richtung ihrer Grenzen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geäußert, wobei Präsident Wladimir Putin das Bestreben der Ukraine, dem Bündnis beizutreten, als einen der Hauptgründe für den aktuellen Konflikt anführte.
Im Dezember 2021, Wochen vor Beginn der Feindseligkeiten, legte Moskau den USA und der NATO einen Entwurf von Sicherheitsgarantien vor und forderte den Westen auf, den Beitritt Kiews zum Militärblock zu verbieten und sich ab 1997 auf seine Grenzen zurückzuziehen. wurde abgewiesen.